Rekonstruktion der Ober- und Unterschenkelarterien

Oberschenkelschlagader Verschlüsse

Bei Oberschenkelschlagader-Verschlüssen wird der Verschluss zumeist durch einen Bypass aus körpereigenem Venenmaterial überbrückt und die Knieschlagader entweder ober- oder unterhalb des Kniegelenksspaltes angeschlossen. Steht körpereigenes Bypass-Material (zumeist oberflächliche Venen aus dem selben oder dem gegenüberliegendem Bein) nicht zur Verfügung, kann auf Kunststoffprothesen zurückgegriffen werden. Die Langzeitprognose im Hinblick auf Durchgängigkeit des Bypasses ist dann jedoch wesentlich schlechter als bei einem Venenbypass. Als alternatives OP-Verfahren reicht es manchmal aus, durch eine Erweiterungsplastik denEinstrom in die tiefe Leistenschlagader zu verbessern, da hierdurch die Durchblutung über Umgehungskreisläufe der verschlossenen Oberschenkelschlagader optimiert wird (Profundaplastik). Als Dauermedikation muss der Blutverdünner ASS 100 nach einem Eingriff eingenommen werden.

Unterschenkelschlagader Verschlüsse

Bei Arterienverschlüssen im Unterschenkelbereich, die oft mit offenen und schlecht heilenden Wunden an Zehen oder Vorfußbereich einhergehen, steht nicht mehr die Verbesserung einer eingeschränkten Gehstrecke, sondern der Erhalt des Beines im Vordergrund. Oftmals ist von den ursprünglich drei Unterschenkelgefäßen nur noch eines erhalten. Mit körpereigenem Venenmaterial wird ein Bypass gelegt, der die Beindurchblutung verbessern soll. Um die Lebensdauer dieses Bypasses möglichst lange zu erhalten, muss häufig lebenslang bzw. solange der Bypass funktionstüchtig ist, Marcumar zur Blutverdünnung eingenommen werden.